Wieviel Taschengeld ab welchem Alter richtig ist

Finanzen

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Wer Kinder hat, dem stellt sich ziemlich schnell die Frage, wie man dem Nachwuchs den Umgang mit Geld beibringt. Ein maßgebliches Mittel für diese finanzielle "Ausbildung" ist das Taschengeld

Aber wieviel Taschengeld ist in welchem Alter angemessen? Und wie zahlt man das Taschengeld am besten aus, ohne den Überblick zu verlieren? Denn welche Eltern kennen das nicht: Wurde das Taschengeld schon ausgezahlt oder nicht?

In diesem Artikel erfährst du, welche Faktoren du bei der Festlegung des Taschengeldes beachten solltest und wie sich die empfohlene Höhe mit zunehmendem Alter verändert

Und was die Auszahlung angeht: Aus vielerlei Gründen empfiehlt es sich, Kindern ab einem gewissen Alter ein Girokonto zur Verfügung zu stellen. Welches Girokonto sich für Kinder und Jugendliche am besten eignet, erfährst du ebenfalls

Zusätzlich gebe ich dir noch Tipps, wie du als Elternteil die Kontrolle über das Konto deines Nachwuchses behalten kannst.


Warum ist Taschengeld so wichtig?

Taschengeld erfüllt vor allem zwei wichtige Funktionen:

1. Förderung der Selbstständigkeit
Mit zunehmendem Alter möchten Kinder immer selbstständiger werden. Taschengeld gibt ihnen die Möglichkeit, erste eigene Entscheidungen bezüglich der Verwendung von Geld zu treffen. Sie lernen, ihre Ausgaben selbst einzuteilen und mit einem bestimmten Budget auszukommen.

2. Stärkung des Selbstbewusstseins
Wenn Kinder eigenes Geld zur Verfügung haben, fühlen sie sich ernst genommen und wertgeschätzt. Taschengeld gibt ihnen das Gefühl, bereits "groß" zu sein und stärkt so ihr Selbstbewusstsein.

Aus diesen Gründen ist die Einführung von regelmäßigem Taschengeld für Kinder ein wichtiger Schritt für die Entwicklung deines Kindes.

Wie hoch sollte das Taschengeld mit zunehmendem Alter sein?

Die empfohlene Höhe des Taschengeldes unterscheidet sich je nach Alter wie folgt:

  • 6-9 Jahre: 1-2 Euro pro Woche oder 4-8 Euro pro Monat
  • 10-12 Jahre: 10-30 Euro pro Monat
  • 13-15 Jahre: 30-60 Euro pro Monat
  • 16-17 Jahre: 60-100 Euro pro Monat

Ab dem 18. Lebensjahr gibt es dann kein Taschengeld mehr, sondern nur noch Unterstützung, wenn das Kind studiert oder eine Ausbildung macht.

Bei der Festlegung der konkreten Summe in diesen Rahmen solltest du folgende Faktoren berücksichtigen

  • Alter und Entwicklungsstand des Kindes
  • Preisniveau bzw. Lebenshaltungskosten
  • Verfügbares Haushaltseinkommen der Eltern
  • Anzahl der Kinder in der Familie
  • Besondere Bedürfnisse des Kindes (z.B. Vereinsbeiträge, die nicht vom Taschengeld, sondern von den Eltern bezahlt werden sollten – es sei denn, es handelt sich um etwas Kontroverses, was das Kind dann selbst zahlen sollte.)

Orientiere dich am empfohlenen Rahmen, aber setze die Höhe möglichst individuell für jedes Kind fest.


Regelmäßig auszahlen oder auf Nachfrage?

Grundsätzlich empfiehlt es sich, das Taschengeld immer zu einem festen Termin auszuzahlen, z.B. monatlich oder wöchentlich. Kinder brauchen die Regelmäßigkeit, um den Umgang mit Geld zu lernen.

Eine Auszahlung auf Nachfrage birgt die Gefahr, dass Kinder häufiger betteln müssen und der Lerneffekt ausbleibt.

Natürlich kann zusätzlich zum regelmäßigen Taschengeld auf Nachfrage hin nochmal ein Extra-Betrag ausgezahlt werden. Dies sollte aber die Ausnahme bleiben.


Bar oder auf ein Konto einzahlen?

In jungem Alter kannst du das Taschengeld bar in Form von Münzen auszahlen. Ab etwa 8-10 Jahren empfiehlt sich die Einrichtung eines Girokontos. Hier kannst du das Taschengeld monatlich per Dauerauftrag einzahlen. 

Dies hat mehrere Vorteile:

  • Das Kind lernt den Umgang mit digitalem Geld.
  • Es kann erste Erfahrungen beim Online-Shopping sammeln.
  • Du hast als Elternteil den Überblick über Abhebungen und Käufe.
  • Ein Girokonto ist die Basis für die spätere Jugendbankkarte.
  • Es gibt keine Streitereien darüber, ob das Taschengeld schon ausgezahlt wurde oder nicht.

Klar muss das Kind erstmal mit Karten und PIN umgehen lernen. Aber das gehört zu einer soliden Finanzbildung heutzutage dazu.

Am besten ist eine Kombination: Einen Teil des Taschengelds in bar, den Rest auf das Girokonto. So hat das Kind immer etwas Bargeld dabei und lernt beides kennen.

Wieviel Taschengeld

Taschengeld an Aufgaben koppeln?

Manche Eltern knüpfen die Auszahlung des Taschengelds an die Erledigung von Aufgaben im Haushalt: Je fleißiger das Kind mithilft, desto mehr Taschengeld bekommt es.

Dies ist jedoch pädagogisch nicht sinnvoll!

Warum? Taschengeld soll die Selbstständigkeit fördern. Es geht um Entscheidungsfreiheit und das Erlernen des Umgangs mit Geld. Bindet man es an die Erledigung von Pflichten, konterkariert das den Lerneffekt.

Haushaltsaufgaben sollten getrennt vom Taschengeld bleiben. Diese gehören zu den „Pflichten“ eines Kindes innerhalb der Familie.

Was sollte alles aus dem Taschengeld bezahlt werden?

Kinder sollen mit dem Taschengeld in erster Linie persönliche Wünsche und kleinere Ausgaben bezahlen können. Typischerweise umfasst dies:

  • Süßigkeiten
  • Zeitschriften
  • Besondere Kleidung und Spielsachen, die teurer sind, und die nicht zu Geburtstagen oder Weihnachten warten können – so lernt das Kind die Notwendigkeit zu sparen
  • Ausgaben mit Freunden (Kino, Eis essen)
  • Geschenke für Familie und Freunde
  • Ausgaben für Gaming in Spielkonsolen

Größere Anschaffungen wie ein neues Fahrrad sollten nicht vom Taschengeld bezahlt werden müssen. Solche Wünsche kann das Kind den Eltern mitteilen; sie zahlen dann einen Teil dazu. 

Auch Ausgaben für die Schule (z.B. Taschenrechner, Bleistifte) sollten nicht aus dem Taschengeld bezahlt werden müssen.

Wenn das Kind ein"Upgrade"von etwas haben möchte, das es schon hat (z.B. eine bessere Spielkonsole oder einen besseren Computer), dann sollte es darauf sparen und die Einnahmen aus dem Verkauf des alten Gerätes das neue Gerät mitfinanzieren. So lernt das Kind den Wert von alt und neu und macht die Erfahung, dass auch alte Dinge noch etwas wert sind.

Wieviel Taschengeld

Sollte man das Taschengeld kürzen?

Manche Eltern kürzen das Taschengeld, wenn das Kind sich falsch verhält, zum Beispiel viele Aufgaben nicht erfüllt oder schlechte Noten schreibt.

Dies ist jedoch nicht empfehlenswert:

  • Das Kind soll mit einem festen Budget lernen zu haushalten. Schwankungen verwirren hier eher.
  • Finanzielle Bestrafungen fördern kein Verantwortungsbewusstsein. Pädagogisch sinnvoller sind konstruktive Maßnahmen.
  • Noten und Betragen in der Schule sollten nicht mit finanziellen Anreizen verknüpft werden.

Vertraue auf die erzieherische Wirkung eines festen Taschengelds. Kürzungen senden falsche Signale und sollten nur in Extremfällen als letztes Mittel erfolgen.

Taschengeld anheben oder gleich lassen?

Mit zunehmendem Alter und steigenden Preisen stellt sich die Frage, ob das Taschengeld mit der Zeit angehoben werden sollte.

Hier gibt es keinen Automatismus. Die oben genannten Empfehlungen bieten ja bereits eine große Spanne, innerhalb derer das Taschengeld mit steigendem Alter höher ausfallen kann.

Eine regelmäßige Anpassung an die Inflation ist jedoch sinnvoll. Ansonsten schrumpft die Kaufkraft des Taschengelds mit den Jahren.

Ob du das Taschengeld noch zusätzlich erhöhen möchtest, hängt von der Entwicklung deines Kindes ab.

Zeigt es einen verantwortungsvollen Umgang mit Geld? Dann kann eine Erhöhung zum nächsten Geburtstag eine sinnvolle Belohnung und Motivation sein.

Nachhaltiger Umgang mit Taschengeld

Taschengeld ist nicht nur ein Werkzeug zur finanziellen Erziehung, sondern auch eine Möglichkeit, Kinder und Jugendliche für nachhaltigen Konsum und verantwortungsbewussten Umgang mit Ressourcen zu sensibilisieren. 

Warum ist Nachhaltigkeit beim Taschengeld wichtig?

  • Umweltbewusstsein fördern: Kinder lernen, dass ihre Kaufentscheidungen Auswirkungen auf die Umwelt haben.
  • Langfristige Denkweise entwickeln: Durch nachhaltige Kaufentscheidungen lernen Kinder, langfristig zu denken und nicht nur kurzfristigen Konsumwünschen nachzugeben.
  • Soziale Verantwortung stärken: Kinder verstehen, dass ihre Ausgaben auch soziale Auswirkungen haben können und lernen, verantwortungsbewusster zu handeln.

Tipps für einen nachhaltigen Umgang mit Taschengeld

  1. Bewusste Kaufentscheidungen fördern:
    • Ermutige dein Kind, vor dem Kauf zu überlegen, ob es den Artikel wirklich benötigt.
    • Diskutiere mit deinem Kind über die Herstellungsbedingungen und die Herkunft der Produkte.
  2. Wert von Geld und Gegenständen vermitteln:
    • Zeige deinem Kind, wie es durch den Kauf von Second-Hand-Artikeln Geld sparen und gleichzeitig Ressourcen schonen kann.
    • Erkläre die Vorteile von langlebigen Produkten im Vergleich zu billigen, schnell kaputtgehenden Alternativen.
  3. Sparen und Investieren:
    • Bringe deinem Kind bei, einen Teil seines Taschengeldes zu sparen und für größere, nachhaltige Anschaffungen zu investieren.
    • Erkläre die Grundlagen des Sparens und den Unterschied zwischen kurzfristigem Konsum und langfristigen Investitionen.
  4. Gemeinsame Projekte starten:
    • Initiieren Sie Projekte wie das gemeinsame Anlegen eines Gartens oder das Basteln von eigenen Gegenständen aus recycelten Materialien.
    • Diese Aktivitäten fördern nicht nur den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen, sondern stärken auch das Gemeinschaftsgefühl.
  5. Unterstützung sozialer Projekte:
    • Ermutige dein Kind, einen Teil seines Taschengeldes für wohltätige Zwecke zu spenden.
    • Diskutiere die Bedeutung sozialer Verantwortung und die positiven Auswirkungen, die kleine Beiträge haben können.

***Tipp: Das beste kostenlose Girokonto für Kinder und Jugendliche***

Wenn dein Kind alt genug für ein eigenes Girokonto ist, stellt sich die Frage nach dem passenden Angebot. Ich empfehle dir in diesem Fall das kostenlose Girokonto U18 der DKB für Kinder und Jugendliche. Das Gute: Ab dem 18. Lebensjahr geht es automatisch nahtlos in die Verantwortung des Kindes über. 

Dieses Konto hat viele Vorteile:

  • 🆓 Völlig kostenlos, keine versteckten Gebühren (du musst allerdings als Erwachsener ebenfalls ein DKB Girokonto haben, das allerdings in Vergleichen und Tests immer hervorragend abschneidet. Es ist zudem auch für Erwachsene gratis.)
  • 💳 Debit Visa-Card für das Kind inklusive
  • 🤝 Eltern können ganz einfach online mitverwalten
  • 🛒 Geeignet für Online-Shopping
  • 🤑 Willkommensbonus möglich

Mit diesem Girokonto ist dein Kind also bestens ausgestattet, um das Taschengeld zu verwalten und erste Erfahrungen beim Onlineshopping zu sammeln.

Als Elternteil behältst du dank der transparenten Mitverwaltung die volle Kontrolle über das Konto deines Kindes.

Hier findest du alle Infos zum kostenlosen Girokonto "U18" der DKB...

Im Vergleich mit anderen Kinderkonten schneidet das DKB U18 Girokonto in Tests immer sehr gut ab. Daher kann ich es dir als beste kostenlose Option empfehlen.

Fazit: So bestimmst du die optimale Taschengeldhöhe

Damit du das richtige Taschengeld für deinen Nachwuchs festlegen kannst hier nochmal die wichtigsten Tipps zusammengefasst:

  • Orientiere dich an den empfohlenen Altersstufen, aber berücksichtige den Entwicklungsstand deines Kindes.
  • Beziehe Faktoren wie Preisniveau und Familieneinkommen mit ein.
  • Zahle evt. einen Teil bar, den Rest auf ein kostenloses Girokonto wie das DKB.
  • Koppele Taschengeld nicht an Aufgaben, zahle es vielmehr regelmäßig als festen Betrag.
  • Hebe die Summe mit steigendem Alter an, aber belohne auch gutes Verhalten zusätzlich.
  • Lass dein Kind besondere Wünsche und Anschaffungen selbst mit dem Taschengeld bezahlen.

Wenn du diese Tipps befolgst, lernt dein Kind spielerisch den Umgang mit Geld. So legst du die Basis für einen verantwortungsvollen Umgang mit den eigenen Finanzen. 

Wie sind deine Erfahrungen mit dem Thema Taschengeld und Kinder? Lass mir einen Kommentar da!

Buchtipps zum Thema Taschengeld


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